Sicherlich kennst du das Problem: Du suchst den günstigsten Brennholzanbieter und möchtest Preise miteinander vergleichen. Dabei stößt du auf unterschiedliche Maßeinheiten für Brennholz. Der Eine verkauft in Raummeter, der Andere in Schüttrammeter, manchmal taucht sogar der Festmeter auf. Wieder Andere reden von aufgestapeltem Meterholz (1 m x 1 m x 1 m), welches zersägt dann einen Raummeter ofenfertiges Brennholz ergibt, der aufgestapelt dann ca. 0,7 Kubikmeter sein soll. Alles in allem also ein ziemliches Chaos und überhaupt nicht miteinander vergleichbar. Im Nachfolgenden wollen wir dir erläutern, was es mit der Umrechnung der Maßeinheiten von Brennholz auf sich hat und wie ein transparenter Preisvergleich möglich ist.

Raummeter (rm) und Schüttraummeter (srm)

Das klassische Maß für Brennholz ist der Raummeter (rm), im süddeutschen Raum auch bezeichnet als “Ster“. Darunter zu verstehen ist ein Holzstapel gespaltener Meterstücke, jeweils 1 m hoch und 1 m breit aufgeschichtet. Schneidest du diesen Stapel nun auf 33 cm lange Stücke, dann erhältst du daraus einen Schüttraummeter ofenfertiges Brennholz.

Also beispielsweise eine befüllte, sogenannte IBC-Gitterbox. Stapelst du den Schüttraummeter nun auf, ergibt dieser einen Holzstapel der Kantenlänge 1m x 1m x 0,7 m also 0,7 rm. Der „Verlust“ von 0,3 rm gegenüber dem Ster erklärt sich aus dem dichter werdenden Stapel. Weil das Holz kürzer ist, sind die Stücke gerade und fügen sich beim aufstapeln enger zusammen. Quasi wird die Luft aus dem Ster gelassen. Schneidest du das Holz auf 25 cm, dann erhältst du übrigens nur noch einen ca. 0,65 m hohen Stapel, der sich bei 20 cm Länge sogar auf ca. 0,60 m Höhe reduziert. Überträgst du nun den Ster auf Rundlinge, also ungespaltenes Meterholz, dann erhältst du daraus aufgespalten einen ca. 1,15 m hohen Stapel. Das Holz “spaltet sich auf“, alleine deshalb, weil du die Anzahl der Meterstücke und damit der Zwischenräume erhöhst.

Übersichtstabelle: Maßumrechnungen

Festmeter (fm)

Der Festmeter (fm) ist das gebräuchliche Maß in der Forstwirtschaft zur Ermittlung des Volumens eines Baumstammes. Harvester oder Forstwirte ermitteln beim Holzeinschlag Länge und Mittendurchmesser des gefällten Baumstammes und errechnen daraus das Holzvolumen in Kubikmeter (m³), der dann als Festmeter (fm) bezeichnet wird. Voraussetzung für eine exakte Berechnung sind dabei gerade, homogene Stämme; zu finden in der Regel beim Nadelholz. Weisen die Stämme Krümmungen auf und schwanken unregelmäßig im Durchmesser wird das Rechenergebnis ungenau. Letzteres tritt vermehrt bei Laubholz auf. Zur Volumenbestimmung von Brennholz, ofenfertig oder als Meterholz, findet der Festmeter keine Verwendung.

Eine Ausnahme besteht nur beim Kauf von Stammholz zur Selbstaufbereitung, welches mit einem Langholztransporter geliefert wird. Dann erhältst du zu jedem Stamm ein Holzaufmaß in Festmeter (fm). Wird das Stammholz jedoch als Kurzholz, also abgelängt auf beispielsweise zwei, drei oder fünf Meter angeliefert, so wird wiederum in Raummeter (rm) abgerechnet. Das Holzvolumen wird dann direkt auf dem Fahrzeug bestimmt. Erfasst werden Länge, Breite und Höhe der Ladung. Durch deren Multiplikation erhältst du dann das Volumen. Eine Abrechnung in fm wäre zu aufwendig, da dann jedes Kurzholzstück einzeln vermessen werden müsste.

Preisvergleich

Heutzutage wird die Brennholzproduktion in der Regel mit sogenannten Sägespaltmaschinen bewältigt. Diese Maschinen verarbeiten ganze Baumstämme direkt zu ofenfertigem Brennholz. Der früher übliche Weg, zunächst händisch mit Spaltmaschinen Meterscheite zu produzieren und diese dann mit Kreissägen ofenfertig zu schneiden, wird professionell wegen des hohen Arbeits- und Zeitaufwandes immer seltener. Damit verliert der Ster als Einheitsmaß mehr und mehr an Bedeutung. Der Schüttraummeter tritt zunehmend an dessen Stelle. Das ergibt auch Sinn, da das Brennholz lose geschüttet, direkt in Bigbags oder auch Gitterboxen angeliefert wird. Das sinnvolle Vergleichsmaß für einen Preisvergleich von Brennholz ist also inzwischen der Schüttraummeter (srm).